Der Schrottgourmet #20 – Huhn süß-sauer

Liebe Fans, liebe Wahnsinnige, liebe Menschen – ein ganzes Weilchen ist es her, dass ich den 19. Schrottgourmet geschrieben und veröffentlicht habe. In 2017 wird aber natürlich alles besser schlechter, und somit gibt es nun endlich den 20. Schrottgourmet.

Nachdem man sich über die Feiertage mit erstklassigen Nährstoffen und Gerichten vollgestopft hat, ist es höchste Zeit all diese Qualität wieder aus dem Körper zu schieben. Am besten in einem Rutsch, und wie sollte dies besser gehen, als mit einem leckeren Mikrowellen-Fertiggericht? Eben, es geht nicht besser.
Aus diesem Grund habe ich den lokalen K+K-Markt in Büronähe heimgesucht und freudig festgestellt, dass die Auswahl an Fertiggerichten nicht bei Aldi und LIDL endet (wir können also schonmal sicher bis etwa Eintrag #30 kommen (hooray)).
Für den lachhaften Preis von 1,99EUR bot man mir ungekühltes Hähnchenfleisch mit einer absurd langen Haltbarkeit an, da musste ich einfach zugreifen!

Wunderbar!

Der Karton tut übrigens sein übriges zum Mittagserlebnis dazu, es ist fast wie Weihnachten.
In dem Karton verbirgt sich ein rundes Doppelschälchen mit einladender Aluabdeckung, welche es wie gewohnt einzustechen gilt, ehe man den Bengel in die Mikrowelle schleudert und die letzten 4 Minuten seines Lebens einläutet.

Nach der Zubereitungszeit im Zauberbrüter betritt man, noch vor der Küche, eine schmeichelnde Duftwolke, welche einen auf den letzten Metern bis zur Ofentür umhüllt. Begeistert öffne ich den Küchenhelfer und erblicke das schwindeliggedrehte Schälchen. Es kam zu keinerlei Explosionen, was schonmal ein großer Vorteil ist – das kennen wir auch anders!

Einzig ein wenig Soße/Fett/Fettsoße hat den schüchternen Blick in die Welt gewagt und blinzelt einem freudig entgegen.

Nettes Detail, der Schriftzug auf der Folie

Aus dem Mittagessen wird so auch ein Geschicklichkeitsspiel – wer schafft es die Alufolie zu entfernen und zu entsorgen ohne dabei die komplette Küche und sich selbst mit Fett/Soße/Fettsoße vollzuschmieren? Ob ich das geschafft habe fragt ihr euch nun sicherlich, aber das lasse ich eure Kinder auf dem nächsten Kindergeburtstag und die Putzfrau unserer Firma entscheiden.

Wer darauf hofft man hätte bei Wingert Foods genügend Verstand die größere Schale mit Reis und die kleinere mit der (vermutlich teureren) Hähnchenkacke gefüllt, wird sich beim folgenden Blick auf das vormals verborgene grün und blau ärgern, denn auch hier denkt man es wäre nötig den Reis soweit in Fett/Fettsoße/Soße zu ertränken, dass man ihn am besten mit einem Löffel isst oder trinkt. Der Hähnchenanteil ist übrigens verschwindend gering – es sind etwa 4-5 Stücken im Pool.

Und dennoch strahlen die Hühnchenteile eine gewisse Faszination aus – sind sie doch zu absolut gleichmäßig geschnittenen Würfeln geformt, die man sonst wohl nur in Minecraft finden würde. Andere würden sie für Rollenspiele nutzen.

*würfelt* … *Hühnchenseite* … „Chance auf Lebensmittelvergiftung +6“ 

Da der Reis jedoch – wie üblich – absolut in die Form gebrannt ist, lohnt sich der Aufbau einer Burgruine wohl mehr, als einen Bissen zu riskieren. Ich (Teufelskerl) mache es dennoch. Irgendwie schaffe ich es unter großer Anstrengung und dem Opfer zweier Gabelzinken (womöglich eine dramaturgische Übertreibung) den ganzen Schmodder zu vermengen und letztlich in meinen Mund zu führen. Großer Fehler. Hatte vergessen, dass Dinge aus der Mikrowelle die ersten 7 Stunden etwa 58.000 Grad heiß sind. Grober Anfängerfehler und das beim 20. Schrottgourmet, was ein Reinfall.

Ein wenig alarmierend wirkt es, dass das Hähnchen zarter ist und einfacher im Mund zergeht als die gebackenen Reisklumpen, aber es gibt kein zurück. Mutig kämpfe ich mich durch beide Schalen und kann letztlich das Fazit ziehen: Abfall.


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2 Antworten zu „Der Schrottgourmet #20 – Huhn süß-sauer“

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