Im Aldi Belgrad ist die Hölle los. Leider nur zwischen den Regalen, denn darin verstecken sich laffe, langweilige, hässliche 330g-Schälchen mit Erbseneintopfartigem.

Für die nachfolgenden drei Einträge habe ich gestern eine Filliale von Feinkost Albrecht besucht und ausgenommen. Erster Teil der Beute ist Erbseneintopf der Marke Pottkieker, verfeinert mit Wiener Würstchen.

Was mich der Spaß gekostet hat kann ich gar nicht beziffern, habe ich doch wie von allen guten Geistern verlassen einfach reingeschaufelt was das Kühlregal hergab. Seinen Anblick ist er jedoch eindeutig wert. Kannte man bisher nur ein Häufchen Elend wurde für nen schmalen Taler der Wortschatz um „ein Schälchen Elend“ erweitert – IN YOUR FACE DUDEN!

Also ab dafür, Folie wie beschrieben eingestochen (scheinbar darf man Folien nicht entfernen sondern nur einstechen sobald auch nur die kleinste Spur „Wurst“ in der jeweiligen Masse (wie sonst z. B. Curryking) schwimmt), den Lümmel für 4 Minuten bei 600 Watt durchgejuckelt und fertig.
Die Farbe verändert sich während dieser 4 Minuten von #AFAA6A zu #99C667 – Wasser auf die Mühlen jener, die neben Chemtrails auch Angst vor Mikrowellen haben (reagieren Aluhüte doch allergisch auf Mikrowellenbestrahlung).

Da mir solches Spinnergedankengut jedoch fern liegt, kann ich voller Vorfreude den Löffel in diesem … Sumpf vergraben.

Wenn ich im Laufe dieser Serie irgendwas gelernt habe, dann dass Mikrowellen auch nach gutem Vermengen der Nahrung lediglich in der Lage sind diese auf eine Art aufzubereiten. Wir Fachleute nennen das Digitalwärme. Entweder der Wert ist 1 (=Oberflächentemperatur von Alpha Centauri) oder 0 (=laues Nächtchen auf dem Mond).
Der Erbseneintopf trägt den Wert 0.

Nun ist aber die Folie schon runter, was ist zu tun? Die Folie neu verkleben? Die wurstfragmente heraussieben und das Schälchen todesmutig wieder für 3 Stunden in die Mikrowelle schleudern? Sich seinem Schicksal ergeben und halbwarmes Essen in sich hineinzwingen?
Letzte Option gewinnt schließlich.

Schafft der Mikrowellenherd es zwar nicht den Schaleninhalt in Gänze zu erwärmen, schafft er es zumindest Erbsen zu einem breiigen Matsch zu degenerieren. Hin und wieder kommt zwar beißfestes in den Mund, aber das ist nicht der Rede wert.
Der Matschfaktor der Erbsen wird lediglich durch die „Wurst“ getoppt. Ob ich nun die Löcher falsch in die Folie gestochen habe, oder sich die Elemente gegen mich verschworen kann abschließend nicht mehr sicher geklärt werden.

Sicher ist hingegen, dass ich über 30 Minuten brauchte um die 330g-Portion zu bewältigen, wer also Langeweile hat, sollte sich mal an Erbseneintopf von Pottkieker versuchen.