Es wurde mal wieder Zeit, dass der Mensch der Natur aufzeigt wer der Stärkere ist. Während es in China schon ne ganze Weile ziemlich erfolgreich ist, findet das asiatische Erfolgsmodell zunehmend auch in Europa anklang.
Statt riesige Kohlekraftwerke zu errichten, die letztlich eine unbewohnte Stadt beleuchten fange ich damit an die Pfiffigkeit des Menschen im kleineren Maßstab aufzuzeigen. Während die Natur Hühner in Eier verpackt, die weder beeindruckend klein noch stapelbar
sind, schafft es der Mensch nämlich einen ganzen Hühnerstall in einem daumengroßen Tütchen unterzubringen. Superior.
Um diese Meisterleistung zu feiern wirft man noch ein paar Nudeln und anderen obskuren Kram zusammen in eine Tüte und wirft sie zu einem Spottpreis unter die Menschen.
Ich wage mich also auf unbekanntes Terrain. Die Mikrowelle giert mich eifersüchtig an, während ich grob 400ml Wasser in den Wasserkocher werfe (wie gesagt, die Energieverschwendung findet in China statt), und diese zum Siedepunkt treibe.
Da der Wasserkocher nicht nur schnell ist, sondern arschschnell (vor allem wenn er Hunger hat), bleibt mir nicht viel Zeit die Packung im Anflug einer Spastik aufzureißen und
den Inhalt zu bewerten. Es hat ein wenig von Chemiebaukasten, nur dass sich mit dem mir nun dargebotenen Inhalt vermutlich wirklich Leute töten lassen können (Flüchtlingsstrom bald andersrum?!).
Man findet
- steinharte Nudeln
- „Chicken Flavour“
- ein seltsames Öl
- scharfes Gewürz
Da ich aber bei weitem kein Fan von zu scharfem Essen bin (gewisse Freunde können davon berichten, wie ich mit tränenden Augen in einer Pizzeria an einer „scharfen Pizza“ beinahe verreckt wäre), fliegt das Gewürztütchen schonmal direkt in den gelben Sack (Asiatenwitze verkneife ich mir an dieser Stelle) – so long fucker.
Der Rest findet aber seinen Weg aus den Plastikhüllen auf die formstabilen Nudeln.
Noch während ich das Öl zu analysieren versuche flippt der Wasserkocher vollends aus und
will sich in die Schale ergeben. Diesem Wunsch komme ich umgehend nach, scheiß auf das Öl – will eh nicht so genau wissen was es ist und woher dieses gesunde orange Leuchten kommt.
Das vermengen von Wasser und Müll bewirkt, dass sich das Nudelpaket nach und nach auflöst, mit den „Kräutern“ und anderem vermischt und letztlich tatsächlich nach Hühnchen riecht.
Nun kommen wir zum Anfang zurück – denn der Schaleninhalt riecht wirklich, als hätte man 3.825.289 Hühner geschreddert und in die Tüte gepresst, man mag es fast schon Gestank nennen.
Dennoch wage ich mich heran, der innere Disput – ob man das Gericht mit einer Gabel oder einem Löffel zu sich nimmt – wird mit einem Kompromiss aus beidem, unter Verwendung der Spaghetti-Technik, geschlichtet.
Und dann findet die erste mundgerechte Portion ihren vorläufigen Bestimmungsort, unter charakteristisch asiatischem Schlürfen natürlich. Und ja, die Nudeln riechen nicht nur nach 3.825.289 Hühnern, nein sie schmecken auch nach 3.825.289 Hühnern.
Man mag viele Wörter dazu finden, überlagernd, dominierend, krass, schildkröte, intensiv, nichts wird diesem Geschmack gerecht. Das Schlürfen weicht schon nach der … dem … zweiten Gabel … Löffel …. Göffel einem gesunden Würgen, gepaart mit einem ausweichenden Reflex des Kopfes, sodass es ein wahrer Kampf mit dem inneren Schweinehund wird das Spektakel zu beenden. Als Therapie eine klare 1, als „snack zwischendurch“ ein klare 6.
Nächstes mal kehre ich auf jeden Fall zur Mikrowelle zurück, einen alten Freund darf man nicht so hängen lassen.
Wenn ihr auch Bock darauf habt einer von 3.825.289 Fans zu werden, dann drückt doch einfach mal „gefällt mir“, das gefiele mir sehr, Friendos..
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