Nachdem wir zum Ende des letzten Jahres zum Entschluss gekommen waren „irgendwo in den Norden“ zu reisen, konkretisierte sich das Vorhaben gegen Ende Januar dazu Nordlichter in Island sehen zu wollen.
Nach dem ersten Preisschock folgte schließlich die Buchung, die mich nun in dieses Hotelzimmer brachte, aus dessen Räumen ich nun in die Tasten kloppe.
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich jeden Tag einen Bericht schreiben oder Fotos hochladen kann. Im Moment passt es aber sehr gut, da wir – wie gesagt – nun im Hotel sitzen/liegen und uns von der Anreise erholen.
Überraschend unaufgeregt und ruhig (ich schwöre euch, wäre ich alleine gereist, ich hätte erst heute Morgen ein paar Shirts zusammengeschmissen, weder Hotel noch Flug gehabt) beginnt der Tag um 06:15 in Lingen. Kurz nach dem Duschen geht es dann auch schon auf den Weg nach Amsterdam, von wo aus uns eine Stahlröhre in 10.000m Höhe nach Keflavik tragen soll. Lediglich die etlichen, kurzen Pendlerstaus lassen unseren symbiotischen Blutdruck dann und wann steigen.
Letztlich schaffen wir es aber in den Flieger und können und der Rest liegt außer unserer Geschicke.
Selbst der Flug genügt sich damit uns nur auf einem Level durchzuschütteln, dass (wären wir Martinis) uns James Bond (Sean Connery) nichtmal den Hauch einer Achtung schenken würde.
So kann ich dann endlich erstmals in Ruhe 2001: A Space Odyssee komplett sehen und dem neuen aktuellen Star Wars (der sich ebenfalls im Angebot der Airline befindet) die kalte Schulter zeigen.
Mein Zwischenfazit zu dem Film:
Batshit Crazy.
Anyways, nach der erfolgreichen Landung kommt unser Koffer in einer Geschwindigkeit auf das Band, dass ich langsam zu glauben Beginne Hollywood mache uns was vor, denn die Fracht ist beinahe vor uns am Fließband.
Meine Freundin kommt somit kaum zu einer Pause und muss das schwere Ding zur Ankunftshalle schleppen, wo bereits ein Fahrer auf uns wartet.
Schnell nach Verlassen des kleinen Luftverkehrszentrums stelle ich weiter fest „mensch, optimales T-Shirt-Wetter!“. Und so fährt Bjarki (Schätzname) uns durch eine mordoreske Mondlanschaft, geprägt von schwarzem Geroll und Schneeresten. Die Straße zu bauen war sicherlich ein Mordsspaß.
Nebenbei angemerkt sei, auf Island gibt es scheinbar keine Radfahrer, keine Dacias und vor keine Kias. Überlege dauerhaft herzuziehen, nur um in Ruhe Auto fahren zu können.
Nach einer halben Stunde setzt Sveinn (Schätzname) uns schließlich am Reykjavik Lights-Hotel ab, welches wir in den kommenden drei Nächten bewohnen (mit direkten Blick in das Laugardasvöllur) ehe wir in das nächste Hotel umziehen.
Ich habe selbstverständlich auch meine Spiegelreflexkamera dabei, mit der ich in den kommenden Tagen ein paar bessere Bilder als jene hier im Beitrag schießen und hochladen werde.
Nun muss ich jedoch erstmal mit dem massiven Jetlag klarkommen, schließlich ist es hier eine Stunde früher als in Deutschland.
Letztendlich begeben wir uns auf den Weg in die Innenstadt, der an einer postsowietischen Szenerie vorbeiführt. Nach etwa zwei Kilometern schließlich erreichen wir „Reykjavik City“ – und direkt daneben eine Bucht, die zunächst für ein paar Fotos herhalten muss.
Müdigkeit stellt sich ein und wir machen uns auf den Rückweg. Dabei besuchen wir noch einen Laden mit Andenken, Nippes und Tünnef. Diesen müssen wir am Samstag unbedingt nochmals besuchen und die verbleibenden Kronen auf den Kopf hauen. Isländer sind in Sachen „Müll für Touristen“ nicht so einfallslos wie der Rest der Welt.
Stilgerecht beenden wir den Tag mit einem Essen in einem vietnamesischen Restaurant und letzlich an der Hotelbar.
So long!
P.S. Die Busse hier haben Bärte.
Schreibe einen Kommentar