Seit Mitte 2024 wurde ich von Simon in die Richtung „Kauf dir diese Brille“ „geinfluencend“ und bekam natürlich auch zeitnah vermehrt Werbung seitens Ray Ban für die Meta ausgerollt, bis irgendwann jede zweite Werbung zwischen Instagram-Stories dieses Nasenfahrrad anpries.
Mitte Dezember konnte ich, der sonst eher Brillen mit feinem Rahmen trägt, die Ray Ban Meta dann in Osnabrück mal zur Probe aufsetzen und leider gefiel mir, wie sie in meinem Gesicht wirkt. Das „leider“ bezieht sich hierbei in erster Linie auf den Preis.
Während die Brille mit Gläsern ohne Schliff bei 329EUR liegt, was angesichts der Technik und des Namens in einem „okayish“-Rahmen liegt, wäre für die Verglasung mit Korrekturgläsern ein Endpreis von 579EUR erreicht worden – den ich dankend ablehnte.
Über das zugehörige Subreddit stellte sich dann heraus, dass man die Gläser auch bei normalen Optikern anfertigen lassen kann und somit fiel die Kaufentscheidung dann Mitte Dezember. Die örtliche Fielmann-Filiale steuerte für etwa 90EUR Korrekturgläser aus Kunststoff mit Blaufilter bei und setzte diese schließlich auch ein.
Der Einsatz
Während die Brille in erster Linie über ihre Kamera beworben wird, überzeugte mich in erster Linie die Möglichkeit, die Brille als unauffällige Kopfhörer zu verwenden. Die verbauten Lautsprecher strahlen einen überraschend gut klingenden, bass lastigen Ton ins Ohr, ohne dass man klassische Kopfhörer trägt. Zum telefonieren (in der Brille sind 5 Mikrofone verbaut, die dem Gesprächspartner ebenfalls guten Ton liefern) oder um Podcasts im Büro zu hören – während einen klassische Over-Ear-Kopfhörer zu sehr abschotten würden – ist die Leistung der Ray Ban Meta perfekt.
Freunden dränge ich die Brille seither stets mit einem „Hör dir mal an, wie die klingt“ auf, statt auf die Kamera zu verweisen.

ie Kamera filmt/fotografiert in einer FullHD-Auflösung mit 12 Megapixeln – allerdings hochkant (9:16) und somit optimiert für die Nutzung in Social Media. Die Bildstabilisierung bei Videos findet in der Software der Brille statt. Sollten Videos sehr wackelig gefilmt werden (zum Beispiel beim Laufen mit schnellerem Schritt oder bei Mofatouren), so wird das Video softwareseitig an den Rändern beschnitten und das aufgenommene Video hat mitunter kein perfektes 9:16-Format, sodass bei der Verwendung in Social Media mitunter nochmals reingezoomt, bzw. der Content beschnitten werden muss, was dann wiederum auf die Qualität des Videos geht. Allerdings ist das Material nie unnutzbar.
Wer es auf die Spitze treiben will, kann mit der Brille auf angeschlossenen Meta-Netzwerken, wie Facebook oder Instagram, auch Live gehen.
Während die Brille filmt, oder ein Bild aufnimmt, ist auch durchgehend ein LED-Kreis aktiv, um darauf hinzuweisen, dass in diesem Moment Material aufgenommen wird. Im Bereich der LED ist ein Sensor verbaut, über den festgestellt wird, ob die LED möglicherweise verdeckt wird. Merkt der Sensor, dass die LED dadurch nicht sichtbar ist, verweigert die Brille die Aufnahme.

Der Akku
Die Akkulaufzeit hängt stark von der Nutzung ab, aber auch Faktoren wie die Temperatur wirken sich merklich auf die Laufzeit aus. Mit kaltem Fahrtwind im Dezember, war der Akku durch die Aufnahme von 6 kurzen Clips auf 20%. Ab hier meldet sich die Assistenzstimme der Ray Ban Meta und bittet darum, dass der Akku möglichst bald wieder geladen wird. Der Ladevorgang funktioniert über das mitgelieferte Brillen-Etui, in dem ein größerer Akku verbaut ist, der die Brille bis zu fünfmal neu laden kann.
Das Etui selbst wird über einen USB-C-Port mit Energie versorgt.
Spielereien
In den USA ist es bereits möglich eine Meta-Seitige KI über die Ray Ban Meta auch komplexer anzusprechen. Während die Nutzung in der EU darauf beschränkt ist absolute Basics auszuführen (z. B. „Hey Meta, whats the battery life“ um den Akkustand abzufragen oder „Hey Meta, take a photo“ um ein Bild aufzunehmen), ist es in Ländern mit einer WildWest-Einstellung zum Datenschutz bereits möglich die Brille mit einem „Hey Meta, what am I looking at“ anzusprechen und die Assistenzstimme beschreibt einem im Detail, was die Kamera in dem Moment „sieht“. Diese Features stehen für die EU noch auf einem „coming soon“. Die „Problematik“ kennt man ja auch von den AI-Funktionen seitens Apple und vielen weiteren.
Als zusätzliches Gadget ist die Brille toll, ich nutze die Foto-Funktion auch tatsächlich ziemlich häufig. Für einen wirklichen Einsatz mit einem absoluten Mehrwert wäre es schön, wenn die Funktionen innerhalb der EU zeitnah noch erweitert werden und Meta sich dem Datenschutz soweit beugt, wie es möglich ist.
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