Der Schrottgourmet #13 – Spaghetti mit Soja-Bolognese

Da die WHO uns nun Fleisch als krebserregend ein für alle male ruinierte, bleibt mir nichts anderes übrig als auf den trendy Veggie-Zug aufzuspringen. Und wie jeder Anfänger in Sachen Essen beginne ich das mit Spaghetti Bolognese … Swaghetti Yolonese.

Ja, ich weiß, ich habe zu Monatsbeginn noch vegetarischen Rummel aus der Mikrowelle gefischt, da wusste ich allerdings auch noch nicht, dass ich in steter Gefahr lebe.
Daher begegne ich der Zaubermarke „My Best Veggie“ nun auch wieder vollkommen Vorurteilsfrei. Das passiert von Zeit zu Zeit, lediglich chef select hat auf ewig bei mir

solide Umverpackung
solide Umverpackung

verschissen.

Im Pappschuber des Festmahls verbirgt sich wenig überraschend das altbekannte Zweikammerschälchen (im ernst, es gibt Nächte, da Träume ich von den Dingern), welches bestmöglich Spaghetti von der Soße trennt.
Die Spaghetti sind erneut das wenige zentimeter Lange Trauerspiel. Kennen wir ja von den Spaghetti Carbonara aus dem zweiten Schrottgourmet. Die waren damals von chef select, ich hoffe die beiden Unternehmen stecken nicht unter einer Decke.

Gequält wird auch die Veggie-Version ganze 4 Minuten lang, bei was-weiß-ich-wieviel Watt. Ich bin jetzt Vegetarier, somit etwas besseres – jemand anderes soll die scheiß Wattzahl für mich einstellen. Ich habe ohnehin wichtigeres damit zu tun, Passanten aus dem Fenster heraus mit PETA-Parolen zu belehren anzubrüllen.

schale2Beim Anblick des geretteten Essens kommen mir dann direkt grundlegende Gedanken in den Sinn. Stehen Mensch und Tier wirklich auf einer Stufe, stehen wir nicht vielleicht sogar eine Stufe darunter? Denn ich bin mir absolut sicher, kein Tier dieser Welt würde dies noch als Nahrung akzeptieren.

Sind die Spaghetti doch zu einer homogenen Masse verschmolzen, die sich perfekt ihrer Form angepasst hat und die Soße von einer gesunden Haus überzogen.

Affengleich durchwühle ich den Besteckkasten auf der Suche nach Werkzeug, ein Metallgegenstand mit Zacken am Ende eignet sich nach einigen Tests am besten um der Konsistens beider Füllungen näher auf den Zahn zu fühlen.
Ich komme zu dem Schluss, dass sich die Nudeln wie flüssiges Aluminium verhalten und in

perfekt in Form gegossen.
perfekt in Form gegossen.

annähernd jede Form gegossen werden können, bestrahlt man sie nur ausreichend lange mit Mikrowellen. Auch die Soße weiß absolut zu überzeugen – nur eine Stunde später erwache ich aus meinem Koma und kann beginnen den Kram in mich hineinzuschaufeln.

Die Spaghetti schmecken begeisternd langweilig und die Soße vereinbart so ziemlich jedes, dem Menschen bekannte und auch unbekannte, Gewürz. Toll. Immerhin lenkt der Gigatomaten-Geschmack von den klebenden Spaghetti ab, die genausogut aus dem Papierschredder der „My Best Veggie“-Entwickler kommen könnten.
Lustigerweise scheint Soja ebenfalls nach Tomate zu schmecken. Bin mir ziemlich sicher, dass sogar das Schälchen nach Tomate schmeckt.

Wenn Fleisch Krebs verursacht, dann bekommt man von diesen Spaghetti HIV. Ohne Witz.

Nächste Woche gibts dann vermutlich wieder Fleisch mit Fleisch und Fleischsoße, als Beilage Fleischsalat.

 


Wer außer mir der Welt mitteilen möchte nun Vegetarier zu sein, kann dies am besten via Facebook. Habe da mal ne Seite vorbereitet.

 

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Comments

Eine Antwort zu „Der Schrottgourmet #13 – Spaghetti mit Soja-Bolognese“

  1. Wenn die Soße schon von einer Haus überzogen werden bekommt man ja beim anschauen schon Geänsehaus …

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