Der Schrottgourmet #5 – Königsberger Klopse

Direkt aus Aldi Belgrad in die Mikrowelle aus den Flammen Mordors in den Magen. Dieser Eintrag ist im Grunde ein Nachtrag, musste ich doch erstmal die nachfolgende Lebensmittelvergiftung kurieren*.

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Man beachte die Kartoffeln.

Zusammen mit dem Hähnchen Tikka Masala (auf dessen richtige Schreibweise mich erst eine Leserin hinweise musste – kudos Lisa!) habe ich diese Katastrophe erworben. Und genau wie die Hähnchenabsurdität erhält man ein fesches Zweischalendesign in welches die Pampe lieblos gefeuert wurde.

Befreit man das Mahl von seiner Folie verströmt es den zauberhaften Duft eines angefahrenen Oppossums. Das macht Lust auf mehr, also rein in die Mikrowelle und bei 5.000 Watt eine halbe Stunde lang kaputtblasten den Hobel.
Man mag es kaum glauben, aber die Behandlung verstärkt das Aroma nochmals, sodass einem im Grunde der Appetit vergeht. Da haben die Ingenieure und Anwälte zusammengearbeitet – man wollte vermutlich Körperverletzungsklagen (Lebensmittelvergitung*) vermeiden. Da ich aber nicht sonderlich schlau bin, esse ich es dennoch.

Zurückgezogen in mein Büro geht dann das erbärmliche, gollumeske Geschaufele mit der Gabel wieder los um die Soße von Schale 2 in Schale 1 umzusetzen.

Die erste Gabel mit Kartoffeln samt Soße lässt einen dann den Zorn der Götter spüren. Diese Kartoffeln als Missgeburt zu bezeichnen wäre politisch absolut korrekt, daher verfahre ich so.
Diese Missgeburten sind nicht nur steinhart, nein. Man hat auch ganz Indien und ein Salzbergwerk darüber verschüttet. Oooooooooops, 10 Tonnen Gewürze und Salz an den Kartoffeln. Aber was solls, frisst ja eh kein Schwein.

Die Soße rundet das Abenteuer in Schale 1 dann ab und leitet den gesunden Brechreiz ein. Überlebt man dies, weiß man zumindest dass man überhaupt lebt (so wie Leute, die Fluzeugabstürze überstehen). Und das ist erst die erste Gabel.

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hmmmm, endlich wieder Haut auf Soße.

Da wendet man sich doch lieber Schälchen 2 zu, schließlich sind die Klopse namensgebend und nicht die Kartoffeln.
Zu meiner überraschung sind die sogar erträglich.

Die komplette Mahlzeit ist ein Wechselbad der Gefühle, man schwankt zwischen „boah, das ist angemessen für Leute, die Muddern und Vaddern erschlage haben“ und „hey, das war zu überleben“ – als würde man sich eine Folge GZSZ direkt aus der Mikrowelle holen. Irre.

 

Der nachfolgende Schlag ins Gesicht ist, dass man an den Fleischbällchen dann auch sparte und sich dachte „harrr, fuck you. Wir sparen 0,0003ct. und geben pi mal daumen zwei Klopse in die Schale. Die Soße bringt auch Gewicht, und vergesst die Gewürze nicht!“

Von der Optik des ganzen fangen wir gar nicht erst an, okay?! Bah.

 

*da ich keinen Bock auf böse Post aus dem Hause Kitchenette habe, sollte ich hier wohl erwähnen, dass die genannte Lebensmittelvergiftung eine drastische Umschreibung dafür ist, dass ich bisher keine Lust hatte den Text zu schreiben.

 


Comments

Eine Antwort zu „Der Schrottgourmet #5 – Königsberger Klopse“

  1. […] Der Schrottgourmet #5 – Königsberger Klopse […]

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