Nach Monaten der Schrottgourmet-Geißelung durch chef select scheint Asia Green Garden nun an deren Stelle springen zu wollen und malträtiert weiterführend meinen Magen mit allerlei Spezialitäten.
Nach den wenig überzeugenden Instant-Nudeln kommt Feinkost Albrecht nun mit Asia-Wochen, oder auch nur einer Asia-Woche, daher – wer weiß das schon.
Man scheut dabei weder Kosten noch Mühen und spendiert den Schälchen (klassisches Zweikammer-Design aber nun mal rund statt rechteckig) sogar einen Karton als Umverpackung.
Ich sollte stutzig werden, denn die Gerichte kosten trotz der aufwändigeren Verpackung allesamt 10ct. weniger als ihre Gegenstücke aus der Tiefkühllagerung.
Ein weiterer Skepsispunkt verdient man sich seitens Aldi damit, dass die Produkte – obwohl sie mitunter Fleisch enthalten – nicht in der Kühlung liegen sondern auf einem verschlonzten Grabbeltisch kurz vor den Kassen. Zugegriffen habe ich dennoch. Prädikat: Schlaukopf 2000.
Nichtsdestotrotz widme ich mich nun dem Curry Huhn, auf der Verpackung großspurig als
„zartes Hühnerfleisch in einer leckeren Curry-Sauce mit Langkornreis“
angepriesen, und entsprechend abgebildet. Mit Hühnchen aus der Mikrowelle habe ich, als alter Profi, auch schon meine Erfahrungen gemacht, und so schlimm wie damals kann es ja wohl nicht werden.
Weit gefehlt, meine kleinen, pelzigen Freunde.
Die Kartonage weist in ihrer Zubereitungsanleitung eine komplette Tabelle auf, bei wieviel
Grad der Rummel über welchen Zeitraum, mit wieviel Watt bestrahlt werden muss.
Die Mikrowelle in unserer Firmenküche hat lediglich Prozentangaben, daher werden 3,5 Minuten bei 100% schon richtig gewesen sein.
Was sich hier schließlich aus der Mikrowelle traut (während ich mir Sprüche wie „Das Runde [Schälchen] muss ins Eckige [Mikrowellchen]“ verkneife) strotzt nur so vor Frechheit.
Als hätte es das Bild auf der Verpackung nie gegeben, bietet sich eine Miniatur eines Ödlandes, wie es selbst die Macher von Fallout nicht besser hätten darbieten können. Scheinbar spielt man mit der Hoffnung, dass die Kunden die Verpackung umgehend entsorgen – ich hätte dazu ja schließlich auch 3,5 Minuten Zeit gehabt – und gar nicht erst auf die Idee kommen Realität mit Fiktion zu vergleichen. WEIT GEFEHLT, LIEBE GRÜNGÄRTLER AUS ASIEN!
Man darf an dieser Stelle durchaus froh sein,
dass nicht Til Schweiger Autor dieses Blogs ist.
Aber gut, Hasskappe wieder abgesetzt – wir befinden uns ja in geschlossenen Räumlichkeiten und besitzen einen gewissen Grundanstand.
(Tatsächlich habe ich die Zeit nach diesem Absatz genutzt erstmal die Fotos zu bearbeiten und in den Blog zu packen. Dabei stellte sich heraus, dass der eckige Karton wesentlich einfacher freizustellen ist, als die Tüte der gottverdammten Instant-Nudeln.)
Oftmals schmecken Dinge, die furchtbar aussehen aber ganz in Ordnung, daher geben wir dem Gericht eine Chance.
Schon beim Gang an den Schreibtisch macht mich die Form vom Reis neugierig. Dort angekommen stelle ich fest, dass er scheinbar wie flüssiges Metall in das Schälchen gegossen wurde. Selbst mit hineingerammter Gabel wollen die Körner ihre enge Bindung nicht lösen.
Wer meint ein wenig Feuchtigkeit würde dieser Situation abhelfen, der erlebt sein blaues Wunder, in nur drei Klumpen lässt sich die Reisstruktur hinüber in das Curry verfrachten und bleibt auch dort formstabil – jetzt aber in Gelb.
Die gelbe Farbe des Curry ist auch soeine Sache, da sie derart dominant ist, denkt man sich bei Asia Green Garden scheinbar, dass es okay wäre einfach alles was in den Produktionsstätten so herumliegt da hineinschlonzen zu können. Ich könnte schwören, dass sich darin Teile alter Autoreifen befinden – was im Gegenzug zum Festkörperreis aber auch nicht mehr schlimm ist, schließlich gehören Autoreifen zu einem stattlichen Unfall wie die Krim zu Russland.
Mit Tränen in den Augen, das Pappbild streichelnd schauffele ich schließlich Gabel für Gabel in mich, bin im Anschluss noch immer hungrig und warte nun gespannt auf den Anruf von Disney für eine Sprechrolle in Cars.
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