Der Schrottgourmet #6 – Maccaroni-Carbonara

Mit Tränen in den Augen erblickte ich heute Morgen, dass der ALDI-Markt meines Vertrauens neue Mikrowellengerichte in der Auslage hat. Ob die Tränen den Namen „Freudentränen“ verdienen zeigte sich in den grausamen Minuten nach der Zubereitung. Der Urkatastrophe des 21. Jahrhundert.

Nudeln in der Mikrowelle sind immer ein garant für Außen scheiße, Mitte scheiße, Oben scheiße, Unten scheiße. Die Teigspeise ist einfach dafür da in Wasser gekocht und dann verzehrt zu werden. Das hält die Schlauköppe bei Kitchenette natürlich nicht davon ab es dennoch zu versuchen. Denn bestimmt sind nicht alle Nudeln so kompliziert wie Spaghetti und Carbonara geht ja immer. Also klatschen wir den Schmodder mal auf Macaroni.

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Dass die beiden Gerichte dieselbe Soße teilen fällt mir auch erst jetzt auf, ich hatte die „Spaghetti“ vermutlich schon verdrängt. Shit happens.

Unwissend jetzt frontal in das Messer zu rennen, mit dem man mich also bereits zuvor hinterrücks erstoch, ziehe ich die Folie von der Einkammer-Schale (ich kann die Zweikammerlösungen auch wirklich nicht mehr sehen) und schleudere sie in den Mikrowellenofen. „Auf nimmerwiedersehen“ will es mir entfahren, weiß ich aber doch in vier Minuten wieder in das Antlitz des Bösen zu schauen.

Und so ist es, das *PLING* des Timers öffnet alle sieben Pforten zugleich und lässt die Hölle los. Bestialischer Gestank, braune Nudeln und blubberndes Käseartiges bahnen sich den Weg aus den Schmieden Mordors Tiefen der Küchenecke.

Ein Versuch den Anblick durch flottes Umrühren der Katastrophe aufzuIMG_5158werten bringt die traurige Gewissheit: Die Nudeln am Rand sind knochentrocken/steinhart, die in der Mitte kaum noch als Nudeln zu erkennen – zusammen mit der Carbonara bildet sich hier eher ein homogener Breiunterbau des „Käses“, bei dem ich keine 30ct. darauf wetten würde, dass er überhaupt ein Molkereiprodukt enthält.

Ich rühre dennoch um. Wenn Freddy gegen Jason kämpft, haben die Teenager schließlich auch noch ein wenig mehr Zeit zu fliehen. So hoffe ich auch hier, dass sich die bösen Mächte zumindest zeitweise neutralisieren.

TUN SIE NICHT!

Der erste Bissen platziert sich in der Dramaturgie nahtlos an das Umrühren. So werfe ich mir zugleich Nudeln mit der Konsistenz von Chips und jene, die auf atomarer Ebene zerstört wurden in den Mund, garniert mit Schinkenartigem.
Der Schinken entpuppt sich binnen Sekundenbruchteilen jedoch als gummiartiges Etwas mit leichtem Schinkenaroma.

Am Ende der Schale, die ich komplett aß, steht nun vermutlich eine dreimonatige Reha in welcher ich Denken, Sprechen und Laufen neu erlernen muss. Thanks Obama.

 


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