Der Schrottgourmet #18 – Hähnchen-Geschnetzeltes

Die Giftmischer bei chef select haben mal wieder was rausgehauen. Neue Produkte, neue Verpackungen, ich bin absolut begeistert. Immerhin gibt es so neues Futter, im wahrsten Sinne, für den Schrottgourmet. Nach einigen Wochen Pause gehts nun also wieder in die Arenadie Küche … das Mikrowellenlabor.

Zu allererst fällt auf, dass sich meine Investitionen in chef select auszahlen, denn die Verpackung ist nun wesentlich aufwendiger gestaltet – ich hätte fast übersehen, dass ich hier erneut 2,59EUR (oder so) in eine Mahlzeit von chef select schmeiße. Leider lässt sie sich noch immer viel zu einfach öffnen (mit einem Riss ist die Pappe von den Schalen geholt, ein weiterer riss holt die Folie herunter), eine Kindersicherung wie bei Spülmittelflaschen und anderen Chemikalien wäre vermutlich angebracht.
Selbstverständlich habe ich diese nicht weiter fotografiert – ihr müsst mir da einfach mal glauben.

man beachte die fesche Kurve zwischen den Kammern.
man beachte die fesche Kurve zwischen den Kammern.

Die angesprochenen Kammern sind im altbewährten Zweikammernstil gehalten und beherbergen zum einen die weiße Plörre, die später das Hähnchen-Geschnetzelte darstellen soll und Mini-Nüdelchen in der anderen. Da Nudeln in Normalgröße in einer Mikrowelle zumindest noch akzeptabel werden könnten, setzt chef select natürlich konsequenterweise auf die kleinsten Nudeln, die eine gichtkranke Italienerin noch ausrollen kann – und mit gichtkranke Italienerin meine ich vermutlich ein entkräftetes indisches Kind.

 

Nachdem ich Deckfolie entfernt habe, kommt mir der Gedanke, dass diese vermutlich nur hätte eingestochen werden müssen. Ich will es nicht garantieren, aber ich denke auch bei dieser falschen Zubereitung wäre keine bessere Bewertung herausgesprungen, den Fehler muss ich allerdings eingestehen.

Hier eine Aufnahme aus dem Rasterelektronenmikroskop bei 97.000.0000.000x Vergrößerung
Hier eine Aufnahme aus dem Rasterelektronenmikroskop bei 97.000.0000.000x Vergrößerung

Andererseits war ich auch so aufgeregt, dass die Folie auch beim Einstechen durch einen emotionalen Spasmus an die Küchendecke geflogen wäre. Nichts für ungut. Die vier Minuten in der Mikrowelle haben so oder so einen bestialischen Gestank lieblichen Gerucht verbreitet.

Durch meine Idiotie (andere würden es Lifehack nennen, aber wir sind ja nicht bei Buzzfeed) geht glücklicherweise der Kelch an mir vorbei die Folie von der Schale zu ziehen und den plasmaartigen Luftzug zu ertragen.

Wankend watschele ich in mein Büro und hoffe auf dem Weg niemanden zu treffen, dem ich erklären müsste was ich da rumschleppe. Der nächste Gedanke umfasst einen Taschencastor für den Transport. Aber den wird es frühestens beim Schrottgourmet #25 geben.

An meinem Schreibtisch dann wieder die Grundsatzentscheidung: Nudeln in die Soße oder Soße über die Nudeln – insgeheim verfluche ich das Zweikammernsystem.

Als die Entscheidung gefallen ist, die Nudeln in die Soße zu dippen kommt dann auch der erste Schock – sie sind wirklich al dente. Jedenfalls wenn al dente bezeichnet, dass sie härter als Zähne sind, oder wahlweise bei der Produktion den kranken Spinnern ihre Zähne in die Produkte fallen. Man hätte ebenso gut Chips mitliefern können, großes Kino. Immerhin ist die Soße so heiß, dass man für die Nudeln schon kurz darauf gar keinen Gedanken mehr hat – da hat man nachgedacht.

Und selbstverständlich befinden sich Pilze in der Soße, ob es sich um echte Pilze oder einfach nur Papier handelt vermag ich nicht zu sagen, aber die wurden schließlich nichtmal beworben, da kann man nicht meckern.

Geschnetzeltes auf Nudel. Geilo.
Geschnetzeltes auf Nudel. Geilo.

Interessant ist auch immer die unterschiedliche Wirkung der Mikrowellenstrahlung auf unterschiedliche Zutaten. Sind die Nudeln beispielsweise extrem zäh und mitunter hart, werden die Stücke des Geschnetzelten auf Molekularebene zerlegt. So hat man zugleich ein Geschicklichkeitsspiel, wenn man versucht diese, auseinanderfallend, irgendwie auf die Gabel zu bekommen.

Den undefinierbaren Krempel in der Soße muss ich auch erwähnen, kann aber nicht weiter drauf eingehen. Ist halt da.

 

Eine weitere interessante Wirkung ist jene auf den menschlichen Körper, denn selbst wenn ich versuche es zu schlingen wie eine Ente, kommt es zu massiven Abwehrreaktionen des Körpers, die in Würgen enden (das mag ich nun ein wenig überdramatisieren, kann mich an die Situation aber nicht mehr erinnern. Man erzählte mir davon, nachdem ich aus einem dreitägigen Koma erwachte).

Letzten Endes ist es ein perfektes Mahl für den Sommer, da man es stets mit genügend Wasser herunterspült und die empfohlenen 3 Liter am Tag kein Problem mehr bedeuten.

Bonushaut.
Bonushaut.

 


Mir ist übrigens wieder eingefallen, dass ich noch den japanischen Quatsch zum selbst anrühren rumliegen habe. Eigentlich wollte ich daraus einen Jubiläumsschrotti machen, bin aber irgendwie darüber hinweg gekommen. Bei 100 Fans auf Facebook werde ich mich da mal ransetzen – versprochen.

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Comments

3 Antworten zu „Der Schrottgourmet #18 – Hähnchen-Geschnetzeltes“

  1. Avatar von
    Anonymous

    Sehr ausführlicher und unterhaltsamer Beitrag, bin auf meine schon gespannt, hab die gerade im Ofen.

  2. Avatar von Anonymous

    Hab die auch grade im Ofen wie wars?

    1. Eine Katastrophe wie immer. Liebs!

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