Und auf einmal gehts hier um eine Trinkflasche für viel Geld, die nicht mal so richtig mit Kohlensäure oder Heißgetränken klarkommen soll. Ob es das wert ist?!
Mitte Januar war mal wieder der Akku meines iPads leer, daher besuchte ich den Store auf Apple DOT Com, um ein neues, mit geladenem Akku zu bestellen. Um Versandkosten zu sparen, versuche ich stets für etwas über 3.000EUR zu bestellen, und so stieß ich in der Zubehör-Sektion des Shops auf die Hidrate Spark Pro.
Eine „smarte“ Wasserflasche mit 620 Millilitern Fassungsvermögen zum Schnapperpreis von nur 99,95EUR. Ich bestellte also drei.
Selbstverständlich war dem nicht so und ich habe den Store empört geschlossen, um anschließend tagelang um Artikel und Videos zur Fläsch herumzuschlawenzeln, ehe ich dann mal bei Amazon nachsah und die Hidrate Spark zunächst auf meine Wunschliste setzte – wir wissen alle, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits mit dem Kauf abgefunden hatte.
Bei Amazon pendelt die Hidrate Spark Pro preislich zwischen 65 und 80EUR (Ref-Link).
Das ist noch immer absurd viel Geld für eine Trinkflasche, aber gut – Technik.
Sensor und Flasche
Die getrunkene Menge wird über einen Sensor gemessen, der in den Flaschenboden verschraubt wird und im Grunde einfach nur das Gewicht der Flasche misst und die Differenz dann als Milliliter in die zugehörige App einspeist.
Der Akku des Sensors soll etwa 10 Tage halten. In den drei Wochen, die ich die Flasche nun benutze, hat sich das auch bewahrheitet. Heute morgen habe ich sie zum zweiten mal mit Strom befüllt. Nervig ist das proprietäre Netzteil. Eine USB-C-Lösung wäre hier wesentlich schöner gewesen. Grade Netzteile und Kabel, die man so selten nutzt, haben ja das Talent auf unerklärliche Weise zu verschwinden.
Im Bodensensor sind auch die LEDs verbaut, die einem über Leuchtmuster Bescheid geben, ob der „letzte Schluck“ grade mit der App synchronisiert wurde, ob die Flasche gefüllt wurde, oder einfach nur eine Trinkerinnerung geben.
Die Hidrate-App
Die „Smart“-Features der Flasche, bzw. des Sensors, kommen aus der Hidrate-App. Hier wird darüber Buchgehalten wann ihr wie viel getrunken habt, ob ihr hinter dem Tagesziel liegt usw.
Für die Erfassung des Tagesziels greift die App auf die, im Telefon gespeicherten, Gesundheitsdaten zurück (in meinem Fall auf die Health-App in iOS). Anhand der Aktivität wird dann der Wasserbedarf „errechnet“ und entsprechend ausgegeben. Trotz Aktivitätssteigerung bei mir ist der Bedarf allerdings seit dem ersten Tag bei 2.037ml. Ob sich das noch ändert, wird sich zeigen. Natürlich gibt es auch „social Features“ und man kann an Challenges teilnehmen und mit seinen Freunden messen – wenn man Freunde hat, die soviel Geld für eine Wasserflasche aus dem Fenster werfen wollen. Meine Freunde sind leider mental stabil.
Glücklicherweise ist der Vergleich mit Freunden nicht die einzige „Gamification“ in der Nummer – man kann auch zahllose Trophies gewinnen und damit bekommt man mich immer.
Mitunter wirken die Trophies seltsam gewählt und definiert, aber aktuell trinke ich ein Aquarium leer und freue mich auf die Plakette dafür.
10/10 wenn ihr mich fragt.
Die Trophies eignen sich auch hervorragend um Leute in der Twitter-Timeline damit zu nerven.
Qualität
Die Flasche ist aus Edelstahl und wirkt stabil. Ich gehe damit allerdings auch nicht Kajak fahren oder Bergsteigen – lediglich ins Büro und neuerdings ins Fitnessstudio (anderer Wahnsinn, aber sie passt unter die gängigen Getränkespender im Fitti).
Befremdlich ist die offizielle Herstellerangabe, dass die Flasche nicht dazu geeignet ist, kohlensäurehaltige oder heiße Getränke zu fassen – ich vermute mal, dass es daran liegt, dass die Schraubdeckel geschlossen nicht in der Lage sind, einen Druckausgleich zu gewährleisten.
Wer sich nun dazu genötigt fühlt diese Fläsch ebenfalls zu kaufen, darf gerne über meinen Reflink bestellen und mir anschließend eine Freundschaftsanfrage stellen.
Für alle anderen besteht – wie gewohnt – die Möglichkeit meine geistige Gesundheit in den Kommentaren infrage zu stellen.
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