Nachdem mein „altes“ (immerhin ein paar Monate verbautes) Eonon D5124F von Jetzt auf Gleich den Geist aufgab, wurde es Zeit ein neues Radio zuzulegen. Da ich mit dem Funktionsumfang des Eonon nicht vollends zufrieden war, sah ich mich nach einer Android-Lösung um.
Aber zunächst einmal zum alten Eonon D5124F, welches den ganzen Ärger überhaupt verursachte. Wir haben im Frühjahr zwei Geräte diesen Typs via ebay für jeweils 340EUR gekauft und das erste war schon vor dem Einbau kaputt, wurde aber relativ problemlos über den Händler ausgetauscht. Da der Fünfer, in dem dieses Wunderwerk der Technik nun steckt, inzwischen aber verkauft ist, weiß ich nicht ob es seinen Dienst noch verrichtet. Meines hingegen fiel ohne Vorzeichen während der Fahrt aus, ließ sich nicht resetten und nahm offenkundig nichtmal mehr Strom an (Sicherungen allesamt in Ordnung – sowohl im Auto als auch im Radio). Da der Händler mittlerweile nicht mehr zu erreichen ist (thanks Obama ebay), habe ich mich dann mit Eonon in Hongkong direkt in Verbindung gesetzt, wo man mir anbot das Gerät zu reparieren, ich muss es dafür natürlich einschicken und wer weiß wie lange das dauert und ob es überhaupt zurückkommt (abgesehen von den horrenden Versandkosten). Ein Radio-und-Fernsehmeister vor Ort bestätigte mir dann aber, dass auch er nichts machen könne und somit werde ich es wohl bald einschicken (Tipps für günstigen Versand nach HongKong nehme ich mit Kusshand).
Der Ersatz des Systems ist nun ein Asure AS-K3E39 – zu welchem man interessanterweise rein gar nichts im Internet findet, bis auf die entsprechenden Ebay-Auktionen. Also musste ich anhand der verbauten Hardware und des Betriebssystems in etwa abschätzen ob das Gerät brauchbar sein könnte oder eben nicht. Für jemanden der eigentlich Android nicht mag eine Leichtigkeit.
Letztlich habe ich es dann aber gekauft, weil es als einziges in einer vertretbaren Preisspanne (bis etwa 400EUR) die Optik der 16:9-OEM-Lösung von BMW einigermaßen nachahmt.
Der Einbau gestaltet sich relativ einfach – vor allem wenn man bereits den Rahmen des serienmäßig verbauten BMW-Business-Radios sowie des MIDs entfernt hat – und der Kabelbaum eignet sich sowohl für die Facelift- sowie Vorfaceliftmodelle (flache und Runde Pins). Leider sind beide Anschlussmöglichkeiten in einem Kabelbaum realisiert, sodass rein theoretisch der Platz im Radioschacht eng werden könnte, was bei mir aber vermutlich nicht der Fall ist. In den Kabelbaum eingebaut ist auch schon der CanBus-Dekoder um die Signale der Lenkradfernbedienung zu interpretieren. Dazu bietet das Radio die üblichen Anschlüsse für USB-Ports (die man dann beispielsweise ins Handschuhfach verlegen kann), den alten Apple 40-Pin-Anschluss, für Kameras (Rückfahrkamera und Dashcam) etc..
Da der Gerätetyp auf Amazon inzwischen ausverkauft ist, ist dies eine brauchbare Alternative für etwa 230EUR.
Die Front des Geräts weist eine deutlich konvexe Form auf, was nicht dem original entspricht. Ich weiß nicht ob das der Grund für eine schlechte Passform bei mir ist, oder
ob hinter dem Radio noch Kabel in der Tiefe blockieren, aber das Gerät steht bei mir ein wenig über. Ich vermute eher letzteres und werde den Blogeintrag entsprechend aktualisieren, wenn ich das Radio nochmal neu verbaut habe – was ohnehin nötig ist um noch ein paar Kabel zu ziehen. Schaut man frontal darauf, fällt es kaum auf, zumal der Überhang nur die untere Kante betrifft, schaut man aber seitlich oder weiß davon geht es einem irgendwo auf die Nerven. Bisher kann ich damit allerdings leben – alles ist besser als gar kein Radio im Auto.
Installiert ist Android in der Version 4.4.4 Kitkat, also ein ziemlich genau ein Jahr altes
Betriebssystem. Im Vergleich zum Windows CE des Eonon ein Quantensprung. Die verbaute Hardware ist ausreichend um das Radio absolut flüssig zu bedienen. Wischen durch Menüs oder bei Apps läuft verzögerungsfrei, der Wechsel zwischen verschiedenen Apps und Oberflächen ebenso. Der native Medienplayer scheint mir ein wenig schrottig zu sein, da er die Ordnerstruktur auf der SD-Karte nicht erkennt und einfach alle Musik alphabetisch ineinanderschmeißt, aber man hat mit Android ja die Möglichkeit X Player nachzuinstallieren. Da das Radio einen eingebauten WLAN-Adapter hat sind Spotify und Co. nicht schwer nachzuinstallieren. Ansonsten bietet sich aber die Möglichkeit mittels APK-Dateien Apps von SD-Karten und USB-Sticks nachzuinstallieren.
Ein wenig störend ist die Zeit, die das Radio zum booten braucht. Da vergehen dann
schonmal gute 15 Sekunden bis man im System ist, aber ein komplettes Smartphone-Betriebssystem ist halt nicht so schlank wie ein reines Radiosystem. Zum ausparken auf eine Rückfahrkamera zu setzen kann also zum Geduldsspiel werden. Oder man parkt schlauerweise einfach Rückwärts ein, dann braucht man zum herausfahren auch keine Kamera mehr.
Verbaut habe ich eine einfache 17EUR-Kamera von ebay, welche eine der LEDs zur Kennzeichenbeleuchtung ersetzt.
Als Navigationslösung ist ein iGo mitgeliefert, welches ich bisher aber noch nicht nutzen musste.
Da Android die Möglichkeit besitzt via Torque und Bluetooth-Schnittstelle auf die OBD2-Buchse des Wagen, und somit auf Werte aus den Steuergeräten, zuzugreifen habe ich bereits einen günstigen OBD-Adapter bei Amazon bestellt und werde dazu etwas schreiben sobald dieser angekommen ist.
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